Hunde hetzen Rehe zu Tode

Hunde hetzen Rehe zu Tode

Mirko Haendel Montag, 10. Oktober 2022 von Mirko Haendel

Drei tote Tiere bei Wichtringhausen / Hegeringleiter mahnt Verantwortung der Hundebesitzer an

Barsinghausen/ Wichtringhausen

Von Mirko Haendel

Wichtringhausen. Drei innerhalb von fünf Monaten bei Wichtringhausen qualvoll verendete Rehe haben die Anwohner aufgeschreckt. Der NABU Barsinghausen sowie Barsinghausens Hegeringleiter Wolfram Klöber mahnen nun Hundebesitzer, ihre Tiere auch außerhalb der Zeit des Leinenzwangs im Zweifel lieber an die Leine zu nehmen.

Im Verlauf der westlich des Wichtringhäuser Forstes liegenden Wassermühlenstraße hat eine Anwohnerin im April dieses Jahres ein weibliches Reh (Ricke), im Juni ein Jungtier (Kitz) und im September ein weibliches, junges Reh tot aufgefunden. Die darüber informierte NABU-Vorsitzende Elke Steinhoff vermutet, dass die Tiere totgehetzt wurden. Nach einem Blick auf die angefertigten Fotos war auch Hegeringleiter Klöber überzeugt von der angegebenen Todesursache. „Die Wunden sprechen dafür, dass es Hunde waren, die die Rehe gehetzt haben“, sagt Klöber. Es fehlten keine Körperteile, die Wunden seien relativ klein. „Im Gegensatz zu Wölfen fressen Hunde ihre Beute nicht“, so der Hegeringleiter.

Hunde streifen durch Deister

Der unter Menschen lebende Hund benötige im Gegensatz zum Wolf Wildtiere nicht als Nahrung. „Aber ein Hund, der einmal ein Reh gerissen hat, will dies immer wieder tun“, sagt Klöber. Als Hegeringleiter wisse er, dass es Hunde gebe, die regelmäßig nachts durch den Deister streiften.

Nach Angaben der Anwohnerin lebten die drei Rehe, die ein auffällig dunkles Fell besaßen, auf und in der Nähe der Pferdewiesen und Gartengrundstücke und wurden von den Anrainern oftmals beim Fressen oder Ruhen beobachtet. Da laut Anwohnerin auf der Wassermühlenstraße und den angrenzenden Feldwegen des Öfteren auch Hunde zu sehen gewesen seien, die ohne Leine frei herumliefen, seien es ihrer Ansicht nach vermutlich deren Halter, die für den Tod der drei Rehe verantwortlich gemacht werden könnten.

Halter haften für ihre Hunde

Klöber bestätigt, dass Hundebesitzer generell für ihre Tiere haften. „Wenn man es sachlich sehen möchte, wurden hier gute und teure Lebensmittel vernichtet. Dafür müssten die Hundehalter eigentlich Schadensersatz zahlen.“ Der Hegeringleiter betont: „Die Rehe werden keinen einfachen Tod gehabt haben. Sie sind qualvoll gestorben.“

Daher mahnt Klöber die Hundebesitzer zu Vorsicht und Rücksichtnahme. Wenn diese außerhalb der Zeit des Leinenzwangs während Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit vom 1.  April bis 15. Juli ihre Vierbeiner erlaubtermaßen frei herumlaufen ließen, müssten sie diese im Ernstfall allerdings auf andere Weise unter Kontrolle bringen können. „Sie müssen ihre Hunde stetig im Blick haben, und die Hunde müssen auch auf die Befehle ihrer Besitzer hören“, betont Klöber. Seine Erfahrungen zeigten, dass das in vielen Fällen nicht der Fall sei. „Nicht umsonst gibt es Hundehaftpflichtversicherungen – und damit man diese nicht in Anspruch nehmen muss, einen Hundeführerschein.“



Quellenangabe: Barsinghausen/Wennigsen vom 10.10.2022, Seite 1

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